• Le Rime – Die Gedichte

    Le Rime – Die Gedichte

    Italienisch – Deutsch. Interlinearübersetzung von Geraldine Gabor, in deutsche Reime gebracht von Ernst-Jürgen Dreyer, mit Anmerkungen u. Nachwort.

    „Einer der besten Dichter, die die Welt hatte, und ein vortrefflicher Naturphilosoph“, zudem „ein sehr artiger, wohlgesitteter und überaus beredter Mann“: dieser Lobpreis aus der neunten Novelle des sechsten Tages in Boccaccios Dekameron gilt keinem anderen als Guido Cavalcanti. Neben Dante Alighieri, dessen Mentor und „erster“ Freund er war, ist Cavalcanti der bedeutendste Dichter des italienischen Duecento. Sein literarischer Nachlass umfasst jedoch kaum mehr als fünfzig Gedichte ‒ Sonette, Ballaten, Kanzonen und ein mottetto. Cavalcantis Lyrik ist bei hoher Formkunst oft dunkel; Virtuosität des Reims und Rätselhaftigkeit des Inhalts gipfeln in der berühmten Lehrkanzone, die bereits von seinen Zeitgenossen kommentiert wurde und noch im 20. Jahrhundert ein Dutzend einander widersprechender Kommentare erfahren hat. Thema der Gedichte ist die hohe Liebe, die nur für edle Naturen erfahrbar ist, aber selbst diese ihrer Sinne beraubt; mit der Gewalt des Unbedingten glüht sie den Liebenden aus und verwandelt ihn in einen seiner selbst nicht mehr mächtigen „lebenden Toten“. Dennoch kann sie allein Gnade bringen. Die vorliegende Ausgabe von Gabor/Dreyer bietet neben den Gedichten Cavalcantis weitere elf Korrespondenzgedichte von Dante Alighieri, Guido Orlandi, Gianni Alfani, Bernardo da Bologna, Niccola Muscia und Lapo Farinata degli Uberti.

    1991, 272 Seiten, Leinen
    Allgemeine Reihe
    ISBN 978-3-87162-009-6
    22,00 EUR
    sofort lieferbar