Africa
Lateinisch – Deutsch. Herausgegeben, übersetzt und mit einem Nachwort von Bernhard Huss und Gerhard Regn.
Wenn eines der wesentlichen Charakteristika des Humanismus der Renaissance ein literarisches Wetteifern mit den großen antiken Vorbildautoren ist, das sich im deutlichen Bewusstsein der zeitlichen Distanz zur Antike vollzieht, so ist die Africa von Francesco Petrarca ein exemplarisches Werk der Epoche. Dieses unvollendete, hier erstmals in deutscher Übersetzung veröffentlichte Epos in neun Büchern, das in lateinischen Hexametern vom Kampf zwischen Rom und Karthago, zwischen Scipio Africanus und Hannibal, im Zweiten Punischen Krieg erzählt, ist vom „Vater“ der humanistischen Bewegung als eine „zweite Aeneis“ angelegt. Darin verrät sich Petrarcas hohes Ziel, es Vergil gleichzutun und ihn gar zu übertreffen, auch hinsichtlich seines dichterischen Weltruhms. Doch neben das Ruhmstreben tritt in Petrarcas Africa das christliche Bewusstsein um die prekäre Moral eines Eifers, der sich innerweltliche Grenzen setzt. So zeichnet sich in diesem Epos eine Problematik ab, die für Petrarcas eigenes Werk von zentraler Bedeutung ist und darüber hinaus epochale Relevanz hat.
2007, 880 Seiten, broschiertexcerpta classica 24ISBN 978-3-87162-065-229,00 EURsofort lieferbar