Die Klause der Illusionen
Aufzeichnungen aus drei GrashüttenDer Haiku-Klassiker Matsuo Bashô (1644–1694), der buddhistische Laienmönch Kamo no Chômei (1153–1216) und der chinesische Dichter Bai Juyi (772–846) – sie alle zogen sich zeitweise oder auf Dauer in einfachste Behausungen in der Natur zurück, unternahmen ein Daseinsexperiment und prägten mit ihren Aufzeichnungen das ästhetische und spirituelle Ideal des Lebens in einer Grashütte.
»Mein Leben fühlt sich leicht an mit einem Herd als einzigem Stück Hausrat.« (Matsuo Bashô) »…meine einsame Wohnstatt, mein einräumiges Hüttchen, dies liebe ich von Herzen.« (Kamo no Chômei)
Nach der Rückkehr von seiner großen Wanderung in die nördlichen Provinzen kehrte Bashô in die »Klause der Illusionen« (Genjûan) am Biwasee ein. Sein Leben dort beschrieb er in der neu konzipierten literarischen Form des Haibun, der Kunstprosa im Geiste des Haiku. Diese »Klause der Illusionen« in der Tradition von Kamo no Chômei und Bai Juyi ist eine Metapher für die Unbeständigkeit des Seins. Die Texte beeindrucken durch ihre unmittelbare poetische Wirkung. Zugleich bilden sie ein dichtes Netz von Anspielungen und Beziehungen. Entsprechend ausgiebig ist der Bedarf an Erläuterungen. Um beide Zugänge zu erschließen, bringt der Band zunächst die klassischen Texte für sich, illustriert mit passenden Beispielen aus der Malerei; kommentierende Hinweise zu den Texten und ihren Autoren folgen gesammelt im Anschluss.
1. Auflage 2023, 128 Seiten, 6 Abbildungen, Fester Einband mit FadenheftungISBN 978387162116118,00 EURsofort lieferbar